finde deine:n Osteopath:in

Bei deiner Suche nach dein:er Osteopath:in ist in dir vielleicht die Frage aufgetaucht: Wie soll ich denn wissen, zu wem ich gehen soll?“

Für sich selbst, als Suchende:n, ist es oft gar nicht so einfach, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Ich höre von Patient:innen immer wieder Aussagen von sehr großen Unterschieden in der Arbeitsweise verschiedener Therapeut:innen die sie kennengelernt haben, z.B:

  • Erklärungen sie würden “rein Cranio-Sakral” arbeiten, 
  • “Wie beim Chiropraktiker, alles von oben bis unten einrenken”, 
  • den Körper kaum berühren,
  • osteopathische “Techniken” anwenden, 
  • Physiotherapie machen die Osteopathie “auch mitmache”, 
  • oder “Einrenken ist immer falsch”.

Die Suchenden kann dann noch zusätzlich verwirren, dass es so viele verschiedene Ausbildungen gibt an deren Abschluss die Benennung ´Osteopath`stehen kann. Und dann gibt es auch noch diverse Titel z.B. D.O., DO, BSc, MSc, MSCCO, MRO, DÄO, etc. Diese werden von verschiedenen Schulen und Berufsverbänden verliehen.

Die meisten Patient:innen folgen bei ihrer Suche Empfehlungen aus dem eigenen Bekanntenkreis.

Bei mir in der Praxis begegnet Dir eine Therapeutin, die das volle Spektrum der Osteopathie gelernt hat, so wie es die Osteopathie eben auszeichnet. In dieser begegne ich dem Menschen, der zur Behandlung kommt, als ein Integriertes Ganzes und mit dem Bezugspunkt der Inhärenten Stille. Dies sind zentrale Elemente der Osteopathie. 
D.h. es gibt nicht die Abtrennung in verschiedene Körpersysteme (Bewegungsapparat, Viszeral-Organe, Cranio-Sakral, Psycho-Emotional, Feinstofflichkeit, Bioenergetik). Und es ist auch nicht so etwas wie eine erweiterte physiotherapeutische Arbeit oder zusätzliche Energiearbeit.

Von mir als Osteopathin mit geschultem, erfahrenem Tastsinn, erfolgen zum Einen sanfte Berührungen bei denen ein:e Patient:in zunächst vielleicht denkt “Sie bewegt ihre Hände ja kaum auf meinem Körper,” bis diese:r merkt, dass sich dann dadurch im Körper eine ganze Menge bewegt. Zum Anderen erlebt diese:r auch mal, dass eine Körperstruktur gedehnt oder mobilisiert wird, ich eine Bewegung einleite, bei der sich z.B. ein Wirbelkörper wie von selbst einrenkt, oder es manchmal von mir Übungen als Hausaufgabe gibt. Ich als Mensch, die mit meinem Dasein dem Menschen den Raum hält, bin auch immer mit dabei, um durch Co-Regulation dem vegetativen Nervensystem zu begegnen. Und dann gibt es noch dieses Erfahren der Inhärenten Stille; ein Erleben, das sich als eine seelische Ruhe im Gefühl des Seins und ein sich darin ganz zu Hause verbunden Fühlen beschreiben lässt. Der innere Ort im Behandler, von dem aus die Behandlung geschieht, zeichnet für mich im Wesentlichen die Osteopathie gegenüber diversen manuellen Behandlungsmethoden aus und ist zugleich der Osteopathie nicht eigen.

Meine Arbeit zeichnet sich auch dadurch aus, dass ich diese seit 2010 basierend auf einem 5-jährigen Vollzeitstudium mache in dem von Beginn an sowohl das integrative Element der Osteopathie als auch der Biodynamische Ansatz eine zentrale Rolle spielten. Bei uns konnten Präparationskurse an der human-medizinischen Universitätsfakultät unsere Kenntnisse der Anatomie vertiefen und eine begleitende praktische Tätigkeit in einer Tagesklinik in die Wissensbildung mit einfließen. Dies steht im Unterschied zu manchen Wochenendseminar-Ausbildungen, in denen die osteopathische Tätigkeit aufgespalten wird in Bewegungsapparat, Viszeral, Cranio-Sakral, und manchmal das integrative Element verloren gehen kann.

Gleichwohl betone ich meinen Patienten gegenüber, es gibt verschiedene Wege, wie man als Therapeut zu dieser integralen Art der Arbeit kommen kann. Die Bezeichnung “Osteopath” oder “Cranio-Sakral-Therapeut”, macht unter Umständen für den Patienten selbst, in der Behandlung keinen erkennbaren Unterschied.

Übrigens: Im internationalen Vergleich wird es dann noch unterschiedlicher.

In den USA, wo ein DO (doctor of osteopathy) dem MD (medical doctor) gleichgestellt ist, gibt es Osteopathen, die letztendlich überhaupt nicht manuell arbeiten, sondern wie ein Hausarzt bei uns in Deutschland, pharmazeutisch.

In England gibt es Ausbildungen von Osteopathen die den Cranio-Sakralen Ansatz ganz außen vor lassen, und es haben sich Teile der Cranio-Sakralen Therapie in eigener Ausbildung etabliert, eine Bezeichnung die in Deutschland wiederum für diverse verschiedene Ausbildungen verwendet wird.

In Frankreich wurde die sanfte Faszien-Arbeit von manchen Osteopathen abgelehnt und bekam auch eine eigene Ausbildung als Faszien-Therapie.

Die geschichtlichen Überschneidungen der Begründer der Osteopathie und Chiropraktik, sowie deren Schulen werfen ebenso Fragen auf.

Auch beim Rolfing oder der Alexander-Technik tauchen Osteopathen als die ursprünglichen Lehrer auf, woraus sich dann Ausbildungen entwickelten, für die einzelne Therapeuten schließlich Namensgeber wurden und die heute separat von der Osteopathie existieren.

Dr. Stills Wunsch “Keep it pure” betonte, dass die Osteopathie in gemeinsamer Weiterentwicklung, zum Wohl der Patienten ihrem Prinzip als umfassende Gesundheitsanwendung treu bleibt – eben ohne zu zersplittern. Nachfolgende Generationen von Osteopathen bauen ihre Erfahrungen auf den Kenntnissen der vorhergehenden auf und geben diese genau in diesem Bewusstsein von Hand zu Hand und Herz zu Herz weiter. Sie lässt sich nicht aus Büchern erlernen, sondern von Menschen. Bei meiner Arbeit bin ich immer wieder von großer Dankbarkeit gegenüber meinen Lehrern erfüllt. Und ich gebe meine Erfahrungen mit Freude von Herzen gerne an meine Patienten und Schüler weiter.

Wenn Du den Eindruck hast, bei Deiner Suche nach einem Osteopathen nicht ganz durchzublicken, dann ist das verständlich.

Lasse Dich von Deinem inneren Kompass zu Deinem Therapeuten leiten. Lasse Dich gerne zu verschiedenen Zeitpunkten von dem jeweils Passenden begleiten. Erlebe wie diese arbeiten. Nun weißt Du ja Bescheid, dass dies sehr verschieden sein kann. Die individuelle Person ist letztendlich ebenso wichtig wie dessen Ausbildungsweg als Therapeut.

Bei mir in der Praxis sind Du und Deine Familie herzlich willkommen.

Stephanie Kraus

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